Blackpool-Tour 2019
Blackpool Tour 2019
Anstatt Ostereiersuche stand für die Jungs der C1 von Karfreitag bis Ostermontag 2019 ein wahrer Härtetest auf dem Programm. Denn der Trainerstab hatte sich schon frühzeitig für einen Ausflug in das Mutterland des Fußballs entschieden. Unser Ziel war Blackpool im mittleren Westen der britischen Insel.
Blackpool war zwar der Turniername, tatsächlich fand dieses aber 30 km von der Küste entfernt auf dem weitläufigen Gelände des Myerscough College statt. Über die Osterferientage waren die Studenten alle ausgezogen und so erhielt jeder Teilnehmer des LöWi-Tross sogar ein Einzelzimmer.
Der Karfreitag diente dann als Anreisetag aller Teilnehmer. Einige Familien der Kicker nutzten diesen vielleicht letzten Besuch des Königreiches als EU-Mitglied zu einer kombinierten Urlaubs- und Sportveranstaltung. Wer weiß es schon so genau, denn schließlich ist in diesen Tagen nach dem Brexit wieder vor dem Brexit. Verstehe einer den britischen Humor.
Zum sportlichen Wettstreit waren wir mit 11 weiteren Teams in der Kategorie U15 gemeldet. Mathematik ist manchmal einfach, 12 Teams, also 4 Gruppen mit 3 Mannschaften. Die beiden Besten erreichen das Viertelfinale und der Dritte spielt in der Platzierungsrunde, somit waren jedem Teilnehmer 5 Spiele mit je 2 x 20 min sicher.
Das Turnier ist schnell zusammengefasst:
Northern Ireland, yes! Ireland, well! Scotland, no way!
In der Vorrunde hieß unser erster Gegner Crusaders FC. Die Kreuzritter aus dem Norden Irlands hatten allerdings stumpfe Schwerter und wurden locker mit 4:0 geschlagen. Somit waren alle erfreut über den guten Start in das Turnier.
Im nächsten Spiel wurden wir allerdings wieder schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn das schottische Team von Bathgate Thistle CFC zeigte uns schnell, was man unter britischer Härte versteht. Die Highlander waren in Sachen Körpereinsatz und „trash talk“ unseren Jungs schon eine ganze Flasche Whiskey voraus. Die 1:2 Niederlage war verdient und somit belegten wir am Ende Platz 2 in der Gruppenphase.
Mit dem Erreichen des Viertelfinals durften wir am Ostersamstag zum dritten Mal auf den heiligen Rasen. Mit den Cregagh Wanderers FC bekamen wir dann zwangsläufig einen Gruppensieger zugelost. Aber auch für dieses Team aus Nordirland war die Wanderung durch das Turnier zu Ende, denn die LöWis siegten verdient mit 1:0 und zogen so in das Halbfinale ein.
Damit hatten sich die Jungs am Ostersonntag einen spielfreien Vormittag erkämpft. So konnte die Eröffnungsfeier am Samstagabend in Blackpool und die diversen Fahrgeschäfte ausreichend genutzt werden. Ansonsten bleibt wohl zu sagen, dass Blackpool an sich, keine Reise wert ist. Denn der Charme der 80er Jahre, gepaart mit britischer Ästhetik und alles überzogen mit einem Duft nach Fisch und Chips lässt noch längst nicht jeden Germanen höher springen.
Am Sonntag zur Mittagszeit stand dann bei völlig unbritischem Wetter um die 24 Grad und strahlend blauem Himmel das Halbfinale auf dem Programm. Hier sahen dann alle das wohl beste Fußballspiel des Turnieres. Denn unsere LöWis und die irische Mannschaft NDSL lieferten sich einen spielerisch und sportlich völlig ausgeglichenen Fight. Bis kurz vor Schluss Stand es 0:0 und das sich anbahnende Elfmeterschießen wäre die einzig richtige Lösung für diese Begegnung gewesen. Grün ist ja bekanntlich die Farbe der Iren und auch das Kleeblatt beanspruchen sie für sich. So entschied eine Unachtsamkeit doch noch dieses Spiel. Das es zum Schluss sogar 0:2 stand, spielte dann keine Rolle mehr, denn das Glück war mit den tüchtigen Iren und die doch etwas enttäuschten LöWis spielten um Platz 3 und 4.
Auch hier ist die Geschichte schnell erzählt, es ging wieder gegen die “Braveheart“ Enkel von William Wallace aus der Vorrunde. Gleiches körperlich und verbal ausgetragenes Fußballspiel der Kilt-Träger und auch mit 0:2 ein ähnliches Ergebnis.
Was soll es, am Ende haben wir mit dem 4. Platz unter 12 Teams den Stamm der Germanen gut vertreten und den zweiten (höher eingeschätzten) Vertreter aus Good Old Germany (Berlin/7. Platz) hinter uns gelassen. Am Ostermontag zerstreute sich der LöWi-Tross über die britische Insel oder trat die Heimreise in das Land der „Krauts“ an.
Einige konnten noch nicht ganz vom Fußball lassen und besuchten die Pilgerstätten an der Anfield Road in Liverpool oder dem Old Trafford in Manchester, um einen Hauch von europäischen Spitzenfußball mit auf den Kontinent zu nehmen.
M. Ritter (Co-Trainer C1)