Heißer Pokalfight der U15 in Gymnich 

06.10.2020, Achtelfinale des Kreispokals, SV Erfa 09 vs SV LöWi


Nach der ersten und etwas unglücklichen Niederlage unserer U15 in Frechen, ging es am Dienstag, den 6.10. wieder auf Reisen. 


Das Pokalspiel bei Erfa Gymnich stand auf dem Programm. Obwohl der Gegner „nur“ Kreisliga spielt, warnten die Trainer eindringlich vor einer sehr spielstarken Mannschaft. Immerhin hatten die Jungs aus Gymnich ihre ersten 5 Spiele alle deutlich, und zwar mit einem Torverhältnis von 41:1 Toren gewonnen.  


Und so sah man im Spiel von Beginn an eine sehr interessante und intensive Begegnung zweier Teams auf Augenhöhe. Leidenschaftlich wurde gekämpft und gespielt. Nach 15 Minuten war es dann Henri, der unsere Jungs mit 1:0 in Führung brachte. In der Folge musste unsere Abwehr einige brenzlige Situationen überstehen, um den knappen Vorsprung in die Pause zu retten.  


 „Das wird knapp“ war die einhellige Meinung im mitgereisten Tross aus dem Kölner Westen. 


Und so begann die zweite Halbzeit direkt mit 2 dicken Chancen der Hausherren. Im direkten Gegenzug aber schloss Julius einen sehr schönen Konter zur 2:0 Führung für unsere Jungs ab.  


Dieser Rückstand war keineswegs die Entscheidung, denn die Erfa Jungs waren spielstark und glaubten weiterhin an ihre Chance. Und so erzielten sie rund 15 Minuten vor Abpfiff den längst verdienten 1:2 Anschlusstreffer. 


Was dann folgte, war eine echte und leidenschaftliche Abwehrschlacht. Der Vorsprung musste ins Ziel gerettet werden. Angriff auf Angriff wogte in Richtung unseres Tores. Und die Löwi Jungs hielten dagegen, feuerten sich an, halfen einander und hatten irgendwie immer irgendwo das rettende Bein dazwischen.  


Diese 15 Minuten zogen sich wirklich unangenehm in die Länge.  


Nachdem einige brenzliche Situationen und eine unendlich lange Nachspielzeit von 2 Minuten überstanden waren, stand das Ergebnis. 


Unsere Jungs haben 2:1 gewonnen und feiern den Einzug ins Viertelfinale des Kreispokals. 


21 Freunde - Teil 

26.9.2020 LöWi U15 vs SV Rheidt 3 : 1

 

Gedanken eines Kunstrasens

Ich bin neu in Widdersdorf. Also, genau genommen sind wir zwei Neue, aber ich bin der Ältere, aber nur ein paar Tage älter. Tagsüber ist hier ne Menge los, viele Kinder, Jugendliche und alte Männer spielen auf mir rum. Abends habe ich dann Ruhe, dann rede ich ein bisschen mit dem anderen Kunstrasen, aber nicht über Fußball, gibt ja auch noch andere Themen. Das Wetter zum Beispiel, oder ob auf uns noch Tore rumstehen, die nicht weggebracht wurden, die stören dann nämlich beim Schlafen.

 

Am Samstag war auch viel auf mir los. Nachmittags gab es dann auch noch ein Spiel Weiß gegen Grün. Und da war noch ein Typ im blauen Shirt, der hat aber die ganze Zeit laut gepfiffen, das hat ein bisschen genervt. Die Jungs waren aber ziemlich ruhig, vor allem die Weißen. Die haben noch nicht mal gejubelt, als ein Weißer an seinem Torwart vorbei ein Tor geschossen hat, komisch. Nach einer Pause haben die dann noch 3 weitere Tore geschossen, da haben sie aber immer gejubelt. Wahrscheinlich dürfen die sich erst nach dem zweiten Tor freuen, bestimmt haben das die Trainer gesagt, die haben das nämlich auch so gemacht.

 

Alle Tore sind übrigens auf mein vorderes Tor gefallen, vielleicht weil da einige Leute standen. Im Kölner Kunstrasenanzeiger habe ich gelesen, dass letzte Woche ein Spiel im Rheinenergie Stadion ohne Zuschauer stattgefunden hat. Also, ich finde es schöner, wenn ein paar Leute da sind. Die Zuschauer am Samstag waren aber auch etwas komisch, denn die haben im Regen gegrillt, sind wahrscheinlich Wassersportler. Dann sind die Jungs in weiß auch noch dazu gekommen, alle hatten sehr viel Spaß.

Später wurde es aber kalt und dunkel und alle sind gegangen, war auch gut so, ich war echt müde.

 

Ich bleibe wahrscheinlich noch 10 Jahre in Widdersdorf, dann werde ich abgebaut. Vielleicht kann ich dann umschulen und werde Weinkorken. Aber bis dahin freue ich mich sehr auf die vielen jungen und alten Menschen, die ganz glücklich auf mir rumrennen. Und besonders freue ich mich auf die Jungs in den weißen Hosen, die haben mir am Samstag wirklich sehr gut gefallen!


21 Freunde - Teil 2, 20.09.2020

TSV Weiß 2 vs SV LöWi U15 1:4

 

Weiß trifft auf weiß

Es ist ein ganz besonderer Fleck Erde, mit viel Wäldern und Agrarland, etwas fernab der wuselnden Zivilisation gelegen und mit Menschen besiedelt, die sehr stolz auf ihre eigene Kultur sind.

Nein, ich spreche jetzt nicht von Widdersdorf, sondern von dem südasiatischen Königreich Bhutan. Dort ist seit 1998 ein weltweit einmaliger Passus in der Verfassung verankert: das Streben nach Glück, berechnet in der Größe des Bruttonationalglückes.

 

Wie weit Bhutan dann doch von Köln entfernt ist, zeigte sich nach unserem souveränen Sieg gegen den TSV Weiß in den Gesichtern unserer tapferen Weißhosen: statt Lust viel Frust. Dabei gab es an unserem Spiel nicht viel zu mäkeln: unsere Tore waren gut rausgespielt und von Matteo, Henri und Yannick bestens vollstreckt, und der vierte Treffer war ein Eigentor, der von Ben H mit einer tollen scharfen Flanke vorbereitet wurde. Einzig der Gegentreffer war einer kleinen Unachtsamkeit unseres ansonsten wieder starken Abwehrverbundes geschuldet. Ansonsten sprächen alle Zahlen der Statistik, wenn sie denn erhoben worden wären, für uns: mehr Ballbesitz, bessere Spielanlage, mehr Torchancen, bessere Zweikampfwerte und gutes Angriffs- und Mittelfeldpressing der gesamten Mannschaft, alles wunderbar! Deshalb, ihr erfolgshungrigen LöWi-Kicker, moppert nicht rum, vor allem nicht gegeneinander, sondern freut euch lieber auf die nächsten Aufgaben! Und verinnerlicht die Worte, die der berühmte deutsche Philosoph Franz Beckenbauer einst formulierte: „Man kann jedes Spiel gewinnen, man kann aber auch jedes Spiel verlieren!“.

Ob Franz Beckenbauer jemals in Bhutan war, ist mir leider nicht bekannt.


21 Freunde - Teil 1, 5.9.2020

Pulheimer SC U15 vs LöWi U15 0:2

 

Das Phrasenspiel

Schon 500 v Ch wurde sie erwähnt, in einem Satyrspiel des großen griechischen Dichters Aischylos, in dem er beschrieb, wie Danae in ihr eingesperrt im unruhigen Gewässer des Ägäischen Meeres herumtrieb. Im 14 Jhdt, zur Zeit der schwarzen Pest, als die Grabstellen auf den Friedhöfen knapp wurden, war sie auch in aller Munde, und zuletzt ward sie gehört im Spiel gegen Pulheim: Die enge Kiste.

 

Denn das war das Spiel wirklich: eine enge Kiste! Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld und es war klar, dass eine gute Offensivaktion das Spiel würde entscheiden können. Zur Halbzeit stand es noch 0:0, doch unsere kämpferischen Weißhosen kamen schon Mitte der ersten Hälfte minütlich besser ins Spiel. Es dauerte aber bis zur 55. Minute, bis Paul N aus einem sehr sehr spitzen Winkel den Ball ins Pulheimer Tor schoss. Keine 3 Minuten später erhöhte Julius mit einer unhaltbaren Bogenlampe in den Winkel auf 2:0. Und da unsere bärenstarke 4er Kette mit Kapitän Tilman, Jonas, Aaron und Niclas wieder einmal eine tolle Leistung ablieferte, brannte nix mehr an und der Sieg war gesichert; das war das Aus für die enge Kiste! Begeistert hat uns vor allem die mannschaftlich geschlossene Leistung des Teams, es hat wirklich jeder für jeden gekämpft. Sinnbildlich für den Teamgeist war auch, dass Simon, der vor vier Wochen just auf dem Pulheimer Platz bei unserem Testspielsieg einen Handbruch erlitten hatte, als Zuschauer vorbei kam; klasse Aktion, Simon! Und gute Besserung! Und da sich diesmal keiner schwer verletzte, war unser Spiel in Pulheim glücklicherweise kein weiterer Phyrrhussieg, aber das ist eigentlich auch nicht verwunderlich, denn König Pyrrhus wurde ja erst 100 Jahre nach Aischylos geboren, aber sei’s drum. Weiter so, Jungs; das war eine klasse kämpferische Leistung und ein toller Sieg dank großem Teamspirit!